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Stethoskop
Lymphödeme bei Brustkrebs
Lymphödeme bei Brustkrebs können durch die Entfernung von Lymphknoten bei der Operation oder eine Schädigung der Lymphgefäße durch die Bestrahlung entstehen.
Lymphödem

Lymphödeme bei Brustkrebs

Bei Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind oder eine Brustkrebstherapie hinter sich haben, ist das Risiko für die Entstehung eines Lymphödems erhöht. Ein Lymphödem kann durch den Tumor selbst, eine Bestrahlung oder die Entfernung von Lymphknoten auftreten. Dann handelt es sich bei Brustkrebs meist um Armlymphödeme oder in selteneren Fällen um Brustlymphödeme. Bei anderen Krebsarten kann es ebenfalls zur Ausbildung eines Lymphödems kommen.

Wächterlymphknoten

Nicht jede Frau, die aufgrund einer Brustkrebserkrankung operiert wird, entwickelt ein Lymphödem. Das Risiko für die Entstehung eines Lymphödems steigt mit der Anzahl der entfernten Lymphknoten. Daher spielt der sogenannte Wächterlymphknoten eine entscheidende Rolle. Dabei handelt es sich um den ersten Lymphknoten in einem Lymphabflussgebiet. Dieser Lymphknoten wäre folglich als erstes von Tumorzellen befallen. Stellt sich nach der Entnahme des Wächterlymphknotens heraus, dass dieser keine Tumorzellen aufweist, kann man davon ausgehen, dass auch die anderem Lymphknoten nicht befallen sind und somit nicht entfernt werden müssen.

Operation und Strahlentherapie bei Brustkrebs erhöhen das Risiko für ein Lymphödem

Wenn bei einer Operation die Lymphknoten in der Achsel entfernt werden müssen, entsteht meist sofort ein Rückstau der Lymphe. In der Regel bildet sich dieser in den Armen, es kann aber auch in den unteren Achselhöhlen oder im Rücken zu einem Rückstau kommen. Meist bilden sich die Probleme nach wenigen Wochen wieder zurück, weil der Körper in der Lage ist, andere Wege für den Abfluss der Lymphe zu finden. Wenn dies nicht gelingt, kommt es zu einer Ansammlung von Lymphe: dem Lymphödem. Ein Lymphödem bildet sich meist in den ersten drei Jahren nach der Operation, nur selten später.

Auch Patientinnen, die mit einer Strahlentherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Lymphödemen. Durch die Bestrahlung können unter Umständen Lymphgefäße beschädigt werden, sodass die Lymphe nicht mehr richtig abfließen kann.

Ein Lymphödem ist nicht nur ein kosmetisch-ästhetisches, sondern vor allem auch ein medizinisches Problem, das weitere Komplikationen wie Hautveränderungen, Verhärtungen oder Entzündungen nach sich ziehen kann. Regelmäßige sportliche Aktivität, der Abbau von Übergewicht, tägliche Hautpflege und locker sitzende Kleidung können helfen, einem Lymphödem vorzubeugen.

Der Blaue Ratgeber der Deutschen Krebshilfe informiert über das Thema Brustkrebs und enthält auch Informationen zum Lymphödem bei Brustkrebs.

Fedor Singer